Porträtfoto von Stephan Ohlmeyer, Mitglied im EOS Board, und Jan Ottenbreit, Head of Division Central Europe.
  • Neue EOS Region Central Europe existiert seit 1. März 2024
  • EOS Gruppe verknüpft seine Landesgesellschaften stärker miteinander
  • Neuerung soll Wissenstransfer erleichtern und Offenheit für neue Geschäftsfelder schaffen
EOS ändert seine Struktur. Seit dem 1. März 2024 gibt es die neue Region „Central Europe“. Diese umfasst neben Österreich, der Schweiz, der Tschechischen Republik, Slowenien, der Slowakei und Ungarn, die zuvor den bereits existierenden EOS Regionen West- und Osteuropa angehörten, auch EOS Deutschland, das bislang keiner Regionalstruktur angehörte. Im Interview erläutern das Stephan Ohlmeyer, der als neues Board-Mitglied von EOS für die Region Central Europe zuständig sein wird, und Jan Ottenbreit, der sie als Head of Division Management Central Europe leiten wird.

Was war der Grund dafür, eine neue EOS Region „Central Europe“ zu erschaffen?

Stephan Ohlmeyer: Wir haben gesehen, welche Vorteile Regionsstrukturen mit sich bringen. Daher war es sinnvoll, eine neue wachstumsstarke Region zu gründen, die auch den deutschen Markt mit einbezieht. Bislang befand sich Deutschland innerhalb der Gruppe in einer Art Insellage.

Was sind denn die Vorteile, die Regionsstrukturen mit sich bringen?

Stephan Ohlmeyer: Ganz entscheidend ist, dass der Zugang zu interner Expertise erleichtert wird. Gerade die osteuropäischen EOS Länder haben sich beispielsweise in den vergangenen Jahren stark auf immobilienbesicherte Portfolios fokussiert und dadurch ein großes Fachwissen in diesem Bereich aufgebaut, von dem auch Deutschland profitieren kann. Ein Beispiel ist auch das Inkassosystem Kollecto+. Es wurde von EOS Rumänien entwickelt. Aber inzwischen nutzen fast alle EOS Länder das System, um damit ihre Fälle zu bearbeiten. 

Jan Ottenbreit: Weitere Synergien entstehen etwa bei der gemeinsamen Geschäftsentwicklung. Das kann beispielweise bedeuten, dass sich mehrere Länder einer Region abstimmen, um gegenüber einem Kunden als einheitlicher Anbieter auftreten zu können. Oder auch, dass wir als Forward-Flow-Käufer bei einer bestimmten Bank länderübergreifend zu einheitlichen Konditionen kaufen. Auch die Zusammenarbeit mit Partnern, die europaweit investieren, wird leichter, weil nicht mehr jeder Deal, der Ländergrenzen überschreitet, einzeln bearbeitet werden muss. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit der IFC, ein Mitglied der Weltbankgruppe, die mit EOS gemeinsam eine Plattform für notleidende Non-performing Loans (NPL) in Osteuropa aufgebaut hat.

Wie wird sich die neue Struktur auf die Mitarbeiter*innen auswirken?

Jan Ottenbreit: Ich denke, dass die Teams innerhalb des Konzerns noch internationaler werden. Schon jetzt haben wir ja beispielsweise Austauschprogramme, bei denen Kolleg*innen für ein paar Monate an einem anderen Standort in einem anderen EOS Land arbeiten. Das wird sicher zunehmen.

Stephan Ohlmeyer: Innerhalb der Regionsstruktur wird der Austausch in viel größerer Regelmäßigkeit stattfinden. Zum anderen werden sich jetzt Mitarbeiter*innen aus allen Bereichen miteinander austauschen, ohne Umwege, auf operativer Ebene. Das wird von ganz allein zu Veränderungen und Wissenstransfer führen, weil man sich gegenseitig fragt: „Wie macht ihr denn das?“ Und dann stellt man fest, dass es vielleicht einen ganz anderen Ansatz gibt, um das gleiche Ziel zu erreichen.

Bedeutet die neue Struktur auch, dass neue Positionen geschaffen werden?

Jan Ottenbreit: Ja, wir bauen drei Teams auf, ähnlich wie für unsere anderen Regionen, wobei wir überwiegend auf interne Kandidaten zurückgreifen können. Eine Länderverwaltung, die die einzelnen Länder bei der täglichen Verwaltung unterstützt, beispielsweise in den Bereichen Finanzen oder Governance. Ein Business Development Team, das sich darauf konzentriert, die vorhandenen Investitionsbudgets bestmöglich einzusetzen. Und ein Team für die Organisationsentwicklung, das sich um operative Verbesserungen in Bereichen wie Inkassobetrieb, IT, Personalentwicklung kümmert. 

Setzt sich EOS mit der neuen Struktur auch neue Ziele?

Jan Ottenbreit: Mich reizt an der neuen Struktur, dass wir damit die Geschäftsentwicklung ausweiten können. Wir wollen uns dabei nicht auf einige wenige Ziele einengen, sondern generell Offenheit schaffen – Offenheit dafür, neue Kapitalpartner zu finden, oder neue Geschäftsfelder zu erschließen. Ein Thema ist beispielsweise, dass in den Ländern der Region Central Europe das Angebot an unbesicherten NPLs sinkt, was eigentlich unser Kerngeschäft war. Dort müssen wir schauen, welche neue Möglichkeiten sich bieten, etwa der Ausbau des Geschäfts mit besicherten NPLs.

Werden auch die Volkswirtschaften in den Ländern, die die neue Region umfasst, von der neuen Struktur profitieren?

Stephan Ohlmeyer: Ganz grundsätzlich lösen wir ja ein Problem der Banken, indem wir ihre Portfolios kaufen. Gleichzeitig helfen wir Verbraucher*innen ihre Verschuldung zu beenden. Alles, was uns darin besser macht, diese zwei Ziele zu erreichen, hilft darum auch den Verbraucher*innen und den Volkswirtschaften in diesen Ländern. Denn ohne Forderungsmanagement gäbe es dort auch keine Kreditwirtschaft.

Wenn Sie mehr über die neue Region Mitteleuropa bei EOS erfahren möchten, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.

Bildnachweis: EOS