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Mit einem Umsatzanstieg von 4,8 Prozent verlief das Geschäftsjahr 2019/20 für den EOS Konzern sehr positiv. Das Ergebnis vor Steuern lag erneut deutlich über dem hervorragenden Vorjahresniveau. Das Investitionsvolumen in Forderungskäufe ist mit 651,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (668,4 Millionen Euro) leicht gesunken, bewegt sich aus Konzernsicht aber weiterhin auf einem konstant hohen Niveau. Die wesentlichen Treiber der positiven Entwicklung waren die Ergebnissteigerung durch eine sehr starke Geschäftsentwicklung in Osteuropa sowie eine hohe Investitionstätigkeit in besicherte und unbesicherte Forderungen und eine ausgeprägte Digitalisierungsoffensive.

Konzernumsatz nach Regionen

Umsatzstärkste Region im EOS Konzern bleibt weiterhin Deutschland. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert vor allem aus dem Verkauf der EOS Health Honorarmanagement AG. Auf dem wettbewerbsintensiven deutschen Markt konnte EOS einige bedeutende Forderungskäufe für sich gewinnen und das Investitionsvolumen zum Vorjahr steigern. Indem EOS konsequent seiner Strategie der Risikodiversifizierung in den bestehenden Märkten gefolgt ist, konnten die Umsatzanteile vor allem in Ost- und Westeuropa weiter erhöht werden. Einen besonders starken Umsatzanstieg um 31,3 Prozent erreichten die EOS Gesellschaften in Osteuropa. Maßgeblichen Anteil daran hatten deutlich gewachsene Umsätze aus Forderungskäufen insbesondere in Russland und Polen, aber auch in Kroatien und Ungarn. Auch Westeuropa verzeichnete eine sehr erfreuliche operative Geschäftsentwicklung – vor allem in Belgien, Frankreich und Österreich. Die Region schloss das Geschäftsjahr insgesamt mit einem Umsatzplus zum Vorjahr von fünf Prozent ab – ebenso wie die Gesellschaften in Nordamerika.
Jahresbericht
So verteilt sich der Umsatz des EOS Konzerns im Geschäftsjahr 2019/20 auf die einzelnen Regionen:

  Veränderungen zum Vorjahr 2019/20 2018/19
  % TEUR TEUR
Deutschland -11,08 303.335 341.128
Westeuropa +5,02 231.975 220.885
Osteuropa +31,28 266.741 203.188
Nordamerika +5,33 51.039 48.456
EOS Konzern +4,85 853.090 813.657

Gewinn- und Verlustrechnung (Kurzfassung)

Auch hinsichtlich der Bottom Line war 2019/20 erfolgreich: Der EOS Konzern verbuchte einen Jahresüberschuss von 269,9 Millionen Euro – ein Plus von 15,2 Prozent.

Trotz des Verkaufs zweier Gesellschaften im Vergleichsjahr 2018/19 sind die Umsatzerlöse im vorliegenden Geschäftsjahr um 4,8 Prozent bzw. sehr gute 39.433 TEUR angestiegen. Das EBITDA wuchs noch stärker als die Umsatzerlöse, ist allerdings im Vorjahresvergleich begünstigt durch die Erstanwendung des Standards IFRS 16 (Umgliederung von Leasingaufwendungen). Das zum Vorjahr vergleichbare EBT (+13,0 Prozent) und der Jahresüberschuss (+15,2 Prozent) sind deutlich überproportional zum Umsatz gestiegen. In beiden Perioden wird das Ergebnis durch außerordentliche Erträge aus Verkäufen von Tochtergesellschaften gestützt, die im Finanzergebnis gezeigt werden.
  2019/20 2018/19
  TEUR TEUR
Umsatzerlöse 853.090 813.657
Summe der betrieblichen Erträge 869.054 834.537
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 343.427 283.587
Ergebnis vor Steuern (EBT) 305.695 270.501
Jahresüberschuss 269.892 234.194
Die Märkte, in denen wir aktiv sind, haben weiterhin großes Wachstumspotenzial. Dabei profitiert EOS von seiner herausragenden Leistungskraft und Expertise, mehr als 40 Jahren Erfahrung, über 80 Partnerschaften weltweit und der Zugehörigkeit zur Otto Group. Gepaart mit Technologie macht uns das zu einem der Branchenführer.
Klaus Engberding, CEO der EOS Gruppe

Vermögenslage

Das Gesamtvermögen des EOS Konzerns ist um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 2,2 Milliarden Euro gesunken. Verantwortlich für die Abnahme war neben einem intensivierten Working Capital Management vor allem die Veräußerung der EOS Health Honorarmanagement AG. Gegenläufig wirkte der weiterhin intensive Ankauf besicherter und unbesicherter Portfolios. Ihr Buchwert erhöhte sich im zurückliegenden Geschäftsjahr um rund 200 Millionen Euro auf 1,83 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme besteht zu 83,3 Prozent aus angekauften Forderungen und Immobilien im Vorratsvermögen. Hinzu kamen zielgerichtete hohe Investitionen in zukunftsweisende Inkassosysteme sowie in die Nutzung von Advanced Analytics und die erstmalig nach IFRS 16 aktivierten Nutzungsrechte.
  29.02.2020 28.02.2019
  TEUR % TEUR %
Anlagevermögen 263.548 12,0 217.650 9,8
Angekaufte Forderungen und Immobilien im Vorratsvermögen* 1.834.308 83,3 1.610.358 72,7
Forderungen 22.002 1,0 212.306 9,6
Liquide Mittel 43.286 2,0 49.309 2,2
Sonstige Aktive 39.684 1,8 124.663 5,6
Gesamtvermögen 2.202.828 100,0 2.214.285 100,0

 

*Enthalten Portfolioinvestitionen, die strukturierungsbedingt als Darlehensforderung ausgewiesen werden (wirtschaftliche Darstellung).

Eigenkapital und Finanzierung

Der Verkauf der EOS Health Honorarmanagement AG beeinflusste im vergangenen Geschäftsjahr auch die Gesamtfinanzierung des EOS Konzerns. Das Eigenkapital konnte EOS durch die Gewinnthesaurierung des Vorjahres sowie die Ausgabe neuer Genussrechte wiederum steigern. Die Eigenkapitalquote stieg um fast fünf Prozent auf 33,5 Prozent – ein für einen Finanzdienstleister vergleichsweise sehr hohes Niveau. Aus dem hoch positiven Free Cashflow konnten Refinanzierungen gegenüber Kreditinstituten und dem Gesellschafter reduziert werden, sodass sich deren Anteil an der Fremdfinanzierung gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Prozent verringert hat.
  29.02.2020 28.02.2019
  TEUR % TEUR %
Eigenkapital 737.220 33,5 634.430 28,7
Rückstellungen 105.510 4,8 85.923 3,9
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 222.839 10,1 257.317 11,6
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen 925.484 42,0 1.027.028 46,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 46.177 2,1 38.397 1,7
Sonstige Verbindlichkeiten 165.598 7,5 171.189 7,7
Gesamtfinanzierung 2.202.828 100,0 2.214.285 100,0

Jetzt lesen:
Der EOS Jahresbericht 2019/20

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