EOS Studie zeigt: Deutsche überraschend offen für Datenverkauf.

Was sind eigentlich Daten wie eine E-Mail-Adresse, Telefonnummer oder allgemeine Informationen zum Kaufverhalten wert? Antworten darauf liefert die repräsentative EOS Studie „Was sind Daten wert?“. Mehr als ein Drittel der Deutschen ist bereit die eigenen Daten zu verkaufen. Von den Unternehmen erwarten Verbraucher*innen dafür einen vertrauensvollen Umgang mit den Informationen und attraktive Gegenleistungen.

  • Chance für Unternehmen: Deutsche überraschen mit Bereitschaft Daten zu teilen.
  • Gegenleistung erwünscht: Vor allem Rabatte, Sachprämien und Warenzugaben gelten als attraktiv.
  • Unklar: Mehrheit der Deutschen ist sich des Werts von persönlichen Daten nicht bewusst.
„Die Unsicherheit über den Wert von Daten betrifft alle gleichermaßen – ob Verbraucher oder Unternehmen“, weiß Henning Stolze, Leiter Data Governance & Data Management, EOS Deutscher Inkasso-Dienst. „Jeder kennt den Spruch ‚Daten sind Gold‘, aber was heißt das eigentlich?“ Für chinesische Konsument*innen ist es bereits Alltag, dass Apps wie Alipay oder WeChat die Daten ihrer Nutzer sammeln und auswerten. Die Preisgabe der Informationen wird dann mit Rabatten, Gutschriften und individuellen Angeboten vergütet. Auch wenn China ein Extrembeispiel ist, zeigt die EOS Studie „Was sind Daten wert?“, dass diese Entwicklung auch in Europa und Deutschland Fahrt aufnimmt – natürlich unter ganz anderen rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen als in Fernost.
Was sind Daten wert? Henning Stolze, Leiter Data Governance & Data Management, EOS Deutscher Inkasso-Dienst.
Unternehmen müssen die Möglichkeiten aufzeigen, was man als Verbraucher*in konkret dafür bekommt, wenn man Daten zur Verfügung stellt.
Henning Stolze, Leiter Data Governance & Data Management bei EOS in Deutschland

Deutsche nicht so zurückhaltend wie erwartet.

Laut Studie überraschen gerade die Deutschen mit ihrer Bereitschaft, Daten mit Unternehmen zu teilen, wenn sie dafür eine Gegenleistung erhalten: Mehr als ein Drittel von ihnen (36 Prozent) sind dazu bereit und liegen damit leicht über dem europäischen Durchschnittswert von 34 Prozent. In den USA liegt der Wert bei 33 Prozent.

Die Bereitschaftsquote von jüngeren Deutschen spricht eine noch deutlichere Sprache. Bei den unter 35-Jährigen steigt die Zahl sogar auf fast die Hälfte (46 Prozent). Immerhin 22 Prozent sind den Deal „Datenpreisgabe mit Gegenleistungen“ sogar schon eingegangen – ebenfalls mehr als der europäische Durchschnitt (18 Prozent). Der Trend ist nicht von der Hand zu weisen. Selbst von den über 45-Jährigen würden noch 30 Prozent ihre Daten weitergeben.

Daten nur unter bestimmten Bedingungen.

Die hohe Bereitschaft, Daten zur Verfügung zu stellen, bedeutet allerdings nicht, dass alles mit jedem geteilt wird. Grundvoraussetzung ist die Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens und die Einhaltung rechtlicher Regeln. Über die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) sind „sehr skeptisch bei der Freigabe ihrer Daten an Unternehmen“ und nur 35 Prozent von ihnen denken, dass „Unternehmen mit ihren Daten vertrauensvoll“ umgehen.

Auch welche Daten erhoben werden sollen, spielt für die Bereitschaft eine Rolle. Informationen zu ihren persönlichen Kaufentscheidungen und Neigungen zu Marken und Produkten würden 61 Prozent der Befragten für eine Gegenleistung zur Verfügung stellen, allgemeine Informationen zur Person 57 Prozent. Sensibel sind die Deutschen hingegen, wenn es um Auskünfte zu ihrem Finanzstatus geht. Der Einblick in das Bankkonto ist für 69 Prozent der Deutschen tabu, dicht gefolgt von Konto- und Kreditkartendaten mit 68 Prozent.
Was sind Daten wert? Infografik zum Thema „Daten für Gegenleistung“

Was Verbraucher*innen für ihre Daten verlangen.

Damit Verbraucher*innen ihre Daten an Unternehmen weitergeben, müssen für sie klare Vorteile ersichtlich sein. Genau die Hälfte der Befragten wünschen sich Rabatte für die Nutzung ihrer Daten, für 47 Prozent sind Sachprämien und Warenzugaben attraktiv. 78 Prozent der Deutschen würde einem vertrauenswürdigen Unternehmen, das alle nötigen Datenschutzrichtlinien einhält, mindestens eine Information für Geld verkaufen. Doch konkret nach dem Preis gefragt, fällt auf, dass die Hälfte der Verkaufswilligen nicht weiß, was ihnen ihre Daten wert sind (53 Prozent). 20 Prozent von ihnen wären bereit, bestimmte Daten für 50 Euro zu verkaufen. Weitere 10 Prozent ließen sich mit einer Summe zwischen 51 und 100 Euro überzeugen, knapp 8 Prozent gäben sich erst mit einem Betrag zwischen 101 und 500 Euro zufrieden und 10 Prozent würden 500 Euro und mehr verlangen. 
Was sind Daten wert? Infografik „Welche Gegenleistung bevorzugen Deutsche im Tausch gegen ihre Daten?“

Der Nutzen der Daten. 

Für Unternehmen bergen Kundendaten viele unternehmerische Chancen. EOS zählt zu den Innovationstreibern im Forderungsmanagement. Technologie ist die Basis für die Datenanalyse, die maßgeblich zur Verbesserung der Zahlungsquote beiträgt. „Wir werten Inkassovorgänge aus, um mithilfe von Machine-Learning-Algorithmen unsere Dienstleistung stetig zu verbessern“, erläutert Jakob Spitzer, Bereichsleiter Analyse & Steuerung bei EOS Deutscher Inkasso-Dienst: „Für einen angemessenen Umgang mit Daten bietet die Rechtsgrundlage gerade in Deutschland eine sehr gute Voraussetzung. Über eine fundierte Datenbasis ermitteln wir die effizienteste Best-Next-Action im Inkassoprozess. Daten sind für uns der Treibstoff für analytische Entscheidungen und entsprechend wertvoll. Je besser die verfügbaren Daten sind, desto besser für alle Seiten. Denn auch die säumigen Zahler*innen profitieren von realistischen Zahlungsplänen.“
Was sind Daten wert? Jakob Spitzer, Bereichsleiter Analyse & Steuerung, EOS Deutschland
Über eine fundierte Datenbasis ermitteln wir die effizienteste Best-Next-Action im Inkassoprozess. Daten sind für uns der Treibstoff für analytische Entscheidungen und entsprechend wertvoll.
Jakob Spitzer, Bereichsleiter Analyse & Steuerung bei EOS in Deutschland
Im Rahmen des Projekts „Top 20 Assets“ analysiert EOS, wie sich auf Basis bestimmter Daten Rückschlüsse auf zu erwartende Zahlungseingänge ziehen lassen. Welchen Einfluss haben Angaben zu Arbeitgeber, Bankverbindung, Adresse, E-Mail, Festnetz-, Mobilfunknummer oder Sozialstatus auf die Zahlungsquote? „Wie lässt sich der Wert der Daten zum Beispiel anhand von Parametern wie Risikovermeidung oder Kostenreduzierung möglichst konkret beziffern? Mit dem Projekt möchten wir den tatsächlichen Wert von Daten ermitteln“, so Stolze. „Unternehmen müssen den Schritt machen, die Gegenleistung für Daten sowie deren Nutzen klarer auszuweisen. Also auch die Möglichkeiten aufzeigen, was man als Verbraucher konkret dafür bekommt, wenn man Daten zur Verfügung stellt. So können beide Seiten profitieren.“

Über die repräsentative EOS Studie

„Was sind Daten wert?“ 2020

Die EOS Studie „Was sind Daten wert?“, die in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Kantar im Frühjahr 2020 durchgeführt wurde, ist repräsentativ für die (Online-)Bevölkerung ab 18 Jahren in den 17 untersuchten Ländern. Eine Stichprobe von jeweils 1.000 Befragten aus Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, der Schweiz, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien und den USA sowie von 300 Befragten aus Nordmazedonien wurde für die Auswertung verwendet. Die Teilnehmer*innen beantworteten Fragen zu ihrem persönlichen Umgang mit Daten und deren Freigabe, ihrem Vertrauen in Unternehmen sowie ihrer Bereitschaft, Daten gegen Vergütung zu veräußern.

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Daniel Schenk Senior PR Consultant bei EOS Holding GmbH

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Photo credits: EOS / Benne Ochs, Getty Images